Am Morgen des 6. Juni ereignete sich eine Explosion am Kachowka Wasserkraftwerk. Das operative Kommando "Süd" der ukrainischen Streitkräfte macht die russischen Besatzungstruppen für die Sprengung des Staudamms verantwortlich. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte die Sprengung des Wasserkraftwerks jedoch als eine absichtliche Sabotage durch die  Ukraine. Laut dem Militärbeobachter Oleksiy Arestovych unterstreicht die Sprengung des Kachowka Wasserkraftwerks die Absichten der Russen , sich aus dem östlichen Teil Chersons zurückzuziehen. Dies erinnert an die Ereignisse von 1941, als die Rote Armee die bevorstehende Niederlage durch den Vormarsch der Deutschen erkannte. Damals entschlossen sie sich daher bei ihrem Rückzug zur Sprengung des  Wasserkraftwerkes Dnipro. Die Zerstörung des Kachowka Wasserkraftwerks könnte bis zu 80 Siedlungen überfluten. Auch für das Saporischschja Kernkraft könnte dies negative Auswirkungen bedeuten. Es liegt am direkten Ufer des Kachowka-Stausees und wird mit Wasser aus dem Stausee gekühlt. Laut dem ukrainischen Atomkonzern “Energoatom”, Betreiber vier aktiver Atomkraftwerke in der Ukraine, sei die Situation aktuell allerdings unter Kontrolle. Der Leiter des Präsidialamts, Andriy Yermak, erklärte die Dammsprengung als  Gefahr für die Trinkwasserversorgung für die Menschen im Süden von Cherson und der Krym. So könnten auch Teile der Siedlungen zerstört werden. Die ukrainische Regierung hat bereits mit den Evakuierungen aus potenziell gefährdeten Gebieten in Cherson begonnen.