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Editorial

Schwipp

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Ich kümmere sich nicht mehr um die Projekte, die ich mal gestartet habe. Dieser Vorwurf wurde vor genau einem Jahr laut. Damals folgte eine Zeit, in der einige Leute ihre Abos bei uns gekündigt haben. KATAPULT Ukraine wurde in den Medien als gescheitertes KATAPULT-Projekt dargestellt – als Marketinggag, als leere Versprechung.

Ich bin daraufhin als Chefredakteur und Geschäftsführer von KATAPULT zurückgetreten. Wozu? Um mich auf das kritisierte Projekt zu konzentrieren: KATAPULT Ukraine. Warum? Weil es mein Herzensprojekt ist.

Was ist draus geworden? KATAPULTU – genau das Geopolitik-Magazin, das du grade in den Händen hältst – genau das Geopolitik-Magazin, das das beste seiner Art werden will – genau das Geopolitik-Magazin, das mich beruflich am meisten hat wachsen lassen.

Seit Ausgabe zwei bin ich hier die neue Leitung. KATAPULTU hat heute ein kleineres Team. Das ist angenehm. Kleine Teams sind oft besser abgestimmt.

Manchmal fühlt sich die Arbeit in diesem kleinen Team so an wie beim großen KATAPULT-Magazin vor acht Jahren. Wir sind heute in der Lage, geopolitische Detailkarten zu erstellen, die in der Qualität sonst niemand anderes erstellt. Auch nicht unter den englischsprachigen Medien. Darauf sind wir stolz.

Das große KATAPULT-Magazin ist Wissenschaftsmagazin, aber nebenbei immer auch Spaßmedium geblieben. Diese ulkige Mischung macht es eigentlich erst aus und das soll auch so bleiben. KATAPULTU ist anders. Es bleibt nüchtern. Es geht tiefer ins Detail, und ganz detailliert und nüchtern betrachtet ist es das politikwissenschaftliche Meisterstück unter unseren Medien. Wir arbeiten hier dicht an dem, was die Politikwissenschaft Friedens- und Konfliktforschung nennt. Wir arbeiten mit dem, was ich vor neun Jahren an der Uni Greifswald studiert habe.

Die Reise dieses neuen, holprig gestarteten Magazins geht jetzt aber erst richtig los. Vor einem Jahr haben einige Leute natürlich ihr Abo gekündigt. Genau genommen waren das 480 von etwa 2.000. Diesen Trend konnten wir bereits im Sommer stoppen. Ich möchte mich hier bei all den 1.520 bedanken, die uns treu geblieben sind, die uns ihr Vertrauen gegeben haben, die dran geglaubt haben, dass aus dem zum Kriegsausbruch gestarteten KATAPULT Ukraine irgendwann was Gutes wird. Danke!

Jetzt kommts aber erst: Seit September schließen etwa vier Leute pro Tag ein neues Abo ab. Wie toll ist das denn bitte schön. Wir sitzen hier jeden Tag am Rechner, lesen uns die Namen der neuen Abonnierenden gegenseitig vor und feiern das für ein paar Sekunden! Das ist ernst gemeint. Wir sind wirklich so klein, dass wir uns über jede neue Person freuen.

Autor:innen

studierte Politikwissenschaft und gründete 2022 KATAPULT Ukraine

Veröffentlichungen:
Die Redaktion (Roman)

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Ich kümmere mich nicht mehr um die Projekte, die ich mal gestartet habe. Dieser Vorwurf wurde vor genau einem Jahr laut. Damals folgte eine Zeit, in der einige Leute ihre Abos bei uns gekündigt haben. KATAPULT Ukraine wurde in den Medien als gescheitertes KATAPULT-Projekt dargestellt – als Marketinggag, als leere Versprechung.