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Nach Schätzungen der Vereinten Nationen lebten im Oktober 2022 7,6 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in Europa, 2,85 Millionen von ihnen in Russland. Unter ihnen waren auch mehr als eine halbe Million Kinder, die Russland aus den vorübergehend besetzten Gebieten der Ostukraine deportierte.
Für einen vorübergehenden Schutz in der EU haben sich rund 4,2 Millionen ukrainische Geflüchtete registrieren lassen. Bis Juni 2022 waren dabei bereits 3,1 Millionen Menschen in die Ukraine zurückgekehrt. UN-Statistiken zufolge haben 6,9 Millionen Ukrainer:innen zwar ihre Stadt verlassen, jedoch nicht ihr Land. Sie gelten daher als Binnenvertriebene.
Zudem sind viele Ukrainer:innen aufgrund von anhaltenden Gefechten in besetzten Gebieten, der gefährlichen Fluchtwege oder dem grundsätzlichen Mangel an Ressourcen und Möglichkeiten der Evakuierung nicht in der Lange, sich selbst innerhalb des Landes an einem sicheren Ort zu bringen.
Nach Schätzungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) waren zum 1. November 2022 insgesamt 1.019.789 Personen im Ausländerzentralregister (AZR) registriert, wobei nur diejenigen gezählt wurden, die seit dem 24. Februar 2022 im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland kamen. Einige wenige von ihnen könnten bereits in andere EU-Länder weitergereist oder auch in die Ukraine zurückgekehrt sein.
Um mehr über die Menschen zu erfahren, die aus der Ukraine kamen, wie sie sich in Deutschland eingelebt haben und ob sie Pläne für ein zukünftiges Leben hierzulande haben, hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) drei Monate nach Ausbruch des Krieges eine Online-Befragung durchgeführt. An dieser nahmen insgesamt 936 Ukrainer:innen vom 23. Mai bis zum 6. Juni teil. 93 % von ihnen waren Frauen, 7 % Männer. 12 % der befragten Frauen gaben jedoch an, dass sie mit ihrem Partner oder anderen Männern nach Deutschland gekommen seien.
Die befragten Teilnehmer:innen kamen aus allen Regionen der Ukraine. So stammten 30 % aus der Ostukraine, die größtenteils von russischen Truppen besetzt ist oder als Kriegsregion gilt. 22 % kamen aus der nördlichen Region und 20 % aus Kyjiw, wo noch von März bis April eine Kriegsfront verlief. Die Bewohner:innen der Westukraine machten 11 % aller Befragten aus, während der Anteil der mittleren und südlichen Regionen jeweils 8 % betrug. Es handelten sich dabei um Gebiete, die die russischen Truppen zwar nicht erreicht hatten, die aber häufig unter Raketenbeschuss standen.
Laut BAMF sind rund 67 % von ihnen Frauen, der Rest vermutlich Männer. Was das Alter betrifft, so waren etwa 40 % der Befragten Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Mehrheit der Befragten hatte sich für Deutschland entschieden, weil sie hier Freund:innen und Verwandte haben.
Pläne für eine Zukunft in Deutschland wird laut ifo-Umfrage weitgehend durch die Region bestimmt, aus der die Ukrainer:innen kamen. Geflüchtete, die aus russisch kontrollierten oder besetzten Gebieten wie Teile der Ost- und Nordukraine stammten, wollen eher in Deutschland bleiben als diejenigen, die aus dem Zentrum oder dem Westen des Landes kamen.
74 % aller Befragten gaben an, in Deutschland einen Job suchen zu wollen. Für 10 % bestand dieser Wunsch nicht, während 16 % ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt als sehr gering einschätzten. Die meisten von ihnen waren dabei bereits arbeitslos oder über 60 Jahre alt. Von den 74 % der Befragten, die in Deutschland arbeiten wollen, möchten 42 % von ihnen ausschließlich in ihrem erlernten Beruf arbeiten oder arbeiten bereits in diesem. Von den restlichen 32 % gibt es auch einige, die dies unter ihren Qualifikationen tun.
Eine Tendenz, die sich dabei abzeichnet, ist, dass diejenigen, die in Deutschland arbeiten wollen, eher willig sind, in Deutschland oder einem anderen Land zu leben. Diejenigen, die eine Rückkehr in die Ukraine planen, sind es weniger. Zwar erhalten alle ukrainischen Geflüchtete bei ihrer Registrierung eine Arbeitserlaubnis. Einen Job zu finden, ist laut ihrer Aussagen dennoch schwierig.
Im Rahmen einer eigenen Umfrage haben wir deswegen Geflüchtete in Greifswald, einer Stadt mit rund 60.000 Einwohnern im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns, zu ihren Erfolgen bei der Arbeitssuche in Deutschland befragt. Interviewt wurden 26 Personen, unter ihnen 23 Frauen und drei Männer.
70 % der Befragten gaben dabei an, dass sie gerne hier arbeiten würden. Die restlichen 30 % planten nicht, in Deutschland nach Arbeit suchen zu wollen. 21,7 % von allen Teilnehmenden hatten bereits eine Arbeitsstelle gefunden, aber nicht alle von ihnen arbeiteten. Am häufigsten fanden ukrainische Geflüchtete in Deutschland eine Beschäftigung im Dienstleistungssektor wie die Arbeit als Dienstmädchen, Koch/Köchin oder Kellner:in. Hilfreich bei der Jobsuche waren dabei für alle Deutsche, die sie kannten.
Insgesamt ist das Angebot an Berufsausbildungen in Deutschland für ukrainische Geflüchtete vielfältig: Friseur:in, Lehrer:in, Universitätsdozent:in, Designer:in, Ökolog:in, Arzt/Ärztin, Rechtsanwalt/-anwältin, Manager:in, Buchhalter:in, Wimperntechniker:in, Elektromechaniker:in, Bauarbeiter:in, Tierarzt/-ärztin, um einige zu nennen.
Und auch wenn die meisten von den ukrainischen Geflüchteten über Erfahrungen auf ihrem Gebiet verfügen, einen Hochschulabschluss oder eine umfassende Berufsausbildung haben, fanden viele trotzdem keinen Job. Trotz monatlichen Suchens, stoßen sie auf eine Reihe von Schwierigkeiten. Als größte Problem nannten sie dabei ihre geringen Deutschkenntnisse. Der am zweithäufigsten genannte Grund bezieht sich spezifisch auf Greifswald: eine kleine Stadt mit unzureichenden Arbeitsplätzen.
Denys Reznikov gehört zu denjenigen, die es geschafft haben, in Deutschland eine Arbeit zu finden – die sogar seinem gelernten Berufszweig entspricht. Anfangen konnte er dennoch erst nach zwei Monaten aufgrund der deutschen Bürokratie und dem vielen Papierkram.
«Um zu arbeiten, darf man sich nicht zurücklehnen»: Wie Ukrainer:innen in Deutschland nach Arbeit suchen
Denis Reznikov lebt seit dem 23. März in Greifswald und ist noch dabei, sich an das Leben in Deutschland zu gewöhnen: die Mentalität, die Kultur, die Sprache, die Stadt. Im Vergleich zu Charkiw, einer Stadt mit 1,5 Millionen Einwohner:innen, wirkt Greifswald sehr klein und ruhig, aber dennoch sehr gemütlich.
Da er wegen seiner Diabetes für den Militärdienst als untauglich gilt, durfte Denis mit 31 Jahren legal die Ukraine verlassen. ”Das Ganze endete auf einer Ebene der verstohlenen Blicke. Ein Mann, der während des Krieges das Land verlässt, wird nicht so positiv gesehen. Aber ich musste gehen, weil es Probleme mit der Insulinversorgung gab, und ohne Insulin würde ich nicht lange überleben.”
In Greifswald wohnt Denis Reznikov in einer Mietwohnung einer Familie, die er über das Programm "I CAN HELP HOST" gefunden hat. Die deutschen "Fremden" stellten ihm nicht nur eine Wohnung zur Verfügung, sondern halfen ihm auch, sich an die neuen Lebensumstände in Deutschland und Greifswald zu gewöhnen.
Sie halfen Denis bei der Suche nach einem geeigneten Job, schrieben mit ihm ein Motivationsschreiben und schickten es an die Greifswalder HanseYachts. Nach einigen Wochen wurde er zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und bekam gleich eine Stelle angeboten. Anfangen konnte Denis aber erst nach zwei Monaten. So lange musste er warten, bis sein Arbeitsvertrag aufgesetzt wurde und die Ausländerbehörde ihm eine Arbeitserlaubnis erteilte. Im Juni erhielt er schließlich einen Vertrag für ein Jahr.
In Charkiw arbeitete Denis zuvor als Bediener von Werkzeugmaschinen mit numerischer Steuerung und studierte parallel dazu mechanische, manuelle Bearbeitung von Metallen an der Universität. Bei HanseYachts ist er nun mit der Montage und Ausstattung der Yachten des Unternehmens beschäftigt. Da er nur die Grundkenntnisse der deutschen Sprache beherrscht, verständigt er sich bei der Arbeit in einem Mix aus Deutsch, Polnisch, Ukrainisch und Pantomime.
Heute ist Denis froh, dass er überhaupt einen Job gefunden hat – auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Sein Gehalt reicht aus, um in Greifswald eigenständig leben zu können. Ein Zimmer zu einem geringeren Preis ist für ihn dennoch hilfreich. Eigentlich möchte er wieder in die Ukraine zurück. In Deutschland möchte er so lange bleiben, bis eine Rückkehr nach Hause sicher scheint.
Zunächst mag die große Zahl von Geflüchteten, die nach Deutschland kommen, eines der größten Probleme des Landes lösen zu können: der Mangel an Arbeitskräften. Denn Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge wird die deutsche Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von derzeit 53,1 Millionen auf 50,1 Millionen im Jahr 2035 zurückgehen. Grund dafür: die Generation der Babyboomer geht in den Ruhestand.
Um den zu erwartenden Rückgang abzufedern, ist nach Ansicht des IW-Experten Holger Schäfer ein jährlicher Beschäftigungszuwachs von 400.000 Arbeiter:innen erforderlich. Angesichts der Tatsache, dass jedes Jahr über eine Million Menschen in die Bundesrepublik immigrieren, wird auch die Zahl der benötigten Einwander:innen langfristig auf etwa 1,5 Millionen pro Jahr steigen.
In der Praxis gestaltet sich die Beschäftigung von Ukrainer:innen jedoch etwas schwieriger. Die meisten von ihnen können kein Deutsch und nicht alle der Arbeitgeber:innen sind bereit, eine Person ohne Sprachkenntnisse einzustellen. Daher ist der erste Schritt für jede:n, die/der eine Arbeit in Deutschland finden möchte, Deutsch zu erlernen. Das BAMF teilte mit, dass im September 2022 bereits 100.000 ukrainische Geflüchtete an Sprachkursen teilgenommen haben – das ist die größte Anzahl an Sprachkursteilnehmer:innen aus einem Land. Im Vergleich liegt der Anteil der Kursteilnehmer:innen aus allen anderen Ländern bei insgesamt rund 90.000 Personen.
Dennoch dürfte die Zahl der ukrainischen Deutschlernenden ihren Höhepunkt noch nicht erreicht haben. Nach neuesten Informationen sind inzwischen mehr als eine Million Ukrainer:innen nach Deutschland gekommen. Die Regierung möchte deswegen die Anmeldung für Deutschkurse erst zum Ende des Jahres stoppen, um möglichst vielen Ukrainer:innen die Teilnahme zu ermöglichen.
Trotz der schwierigen Umstände aufgrund des Krieges und die Suche nach Zuflucht in einem fremden Land sind Ukrainer:innen wie Denis in Deutschland zufrieden und dankbar für das, was sie haben. Und auch wenn Denis nach dem Krieg gerne in die Ukraine zurückkehren möchte, ist er momentan dankbar für die Möglichkeit, hier arbeiten und ein gutes Leben führen zu können – trotz den Herausforderungen, denen er ausgesetzt war.
ENGLISCH: Ukrainian Refugees in Germany
According to UN estimates in October 2022, there were 7.6 million refugees from Ukraine in Europe, including 2.85 million in Russia. And this also includes more than half a million children whom Russia deported from the temporarily occupied territories of eastern Ukraine.
About 4.2 million Ukrainian refugees have registered for temporary protection in the EU. As of June 2022, 3.1 million people have already returned to Ukraine. According to UN statistics, 6.9 million Ukrainians left their cities, but remained inside the country, registering as internally displaced persons. And due to the occupation of certain regions of Ukraine, many of Ukrainians are unable to go to safer places even inside the country for a variety of reasons; active hostilities, occupation, dangerous evacuation routes, or basic lack of resources/opportunities for evacuation.
According to the estimates of the Federal Office for Migration and Refugees, as of November 1, 2022, a total of 1,019,789 people were registered in the Central Register of Foreigners (AZR), counting only those whom had entered Germany since February 24, 2022 in connection with the war in Ukraine.
A small part of them may have already traveled to other EU countries or could also have returned to Ukraine. Three months after the start of the full-scale war, the ifo Institute conducted an online survey of refugees from Ukraine to learn more about which people came to Germany, how they have adapted here, and who amongst them have plans for a future life in Germany.
From May 23 to June 6, 936 Ukrainians took part in the survey. 93% of the respondents were women and only 7% were men. But at the same time, 12% of the women surveyed said they came to Germany with men or partners. The surveyed refugees represent all regions of Ukraine. 30% of respondents came from eastern Ukraine – most of which is currently occupied or is an active combat zone.
22% of refugees came from Ukraine’s northern region, as well as 20% from Kyiv – where in March and April there was a front line. Residents from the west of Ukraine comprised 11% of the responses, with the middle and southern regions representing 8% each. These were the territories that Russian troops have not reached, but which are often subjected to missile attacks by the Russian army.
According to the Federal Office for Migration and Refugees, about 67 percent of them are women with men presumably making up the rest. In terms of age, roughly 40% of respondents were children and young people under the age of 18. Most of the Ukrainians surveyed chose Germany because they have friends or relatives here.
According to the ifo survey, plans for the future of Ukrainian refugees surveyed are largely determined by their region of residence. Ukrainians who came from the territories temporarily controlled by the Russian army to which part of the eastern region of Ukraine now belongs, as well as refugees from the north of the country (part of which was under occupation or fought over in March and April) intend to stay in Germany to a greater extent than those who have arrived from the center or west of the country.
74% of all respondents said they wanted to get a job in Germany. Only 10% said they did not want to find a job, and 16% rated their chances of employment in Germany very small. But such responses were mostly from the Ukrainian unemployed and people over 60. Of the 74% of respondents who expressed a desire to work in Germany, 42% are those who are willing to work exclusively in a profession or are already working in a profession. 32% are those who are ready to work or are already working below their qualifications.
The trend traced in the survey is that those wishing to work in Germany are more among those who plan to stay in Germany or move to a different country than among those who plan to return to Ukraine. Although all Ukrainian refugees receive a work permit at the time of registration, they report that it has not been easy to find a job.
We conducted our own survey of refugees living in Greifswald – a city of roughly 60,000 in Germany’s northeastern state of Mecklenburg-Vorpommern, asking about their success in finding employment in Germany. The survey was responded to by 26 people, 23 of whom were women with 3 responses from men.
70% of respondents said they would like to find a job in Germany. The other 30% said they did not plan to look for work in Germany. At the same time, 21.7% of all respondents said they had already found a job, but all of them were not working. The main occupations which Ukrainian refugees in Germany have found are in service industries. Maid, cook, waiter. And they all had found work through Germans they knew.
The range of professional training found amongst Ukrainian refugees in Germany is diverse. A myriad of jobs in vastly different industries: barber, teacher, university lecturer, designer, ecologist, physician, lawyer, manager, accountant, eyelash builder, electromechanic, builder, veterinarian, etc.
Nearly all of them have higher education or extensive training and experience in their field. But they have not yet been able to find work in Germany. Most of them have been looking for work for 2 to 5 months already, but in their search they’ve met a number of difficulties. The main hurdle they mentioned in their responses was their lack of German language skills. The second reason mentioned is specific to Greifswald: a small town with insufficient job opportunities.
Denys Reznikov is one of those who managed to find a job in Germany mostly within his pre-war profession. But between the interview, after which he was immediately given an offer, and his first working day, he had to wait 2 months for paperwork before he could begin.
“To work one must not to sit back”: How Ukrainians look for work in Germany
Denis Reznikov has been living in Greifswald since March 23 and is still getting used to life in Germany: the mentality, the culture, the language, the city. Coming from Kharkiv, a city of 1.5 million, Greifswald seems very small and quiet, but, nevertheless, very cozy. Denis is considered completely unfit for military service due to his diabetes, therefore, at the age of 31, he was legally allowed to leave Ukraine.
“It all ended at the level of sidelong glances. A man leaving the country during the war is not seen so positively. But I had to leave because there were problems with the supply of insulin, and without insulin, I won’t last long.”
In Greifswald, Denis Reznikov rents an apartment from a family he found through the “I can help host” program. German «strangers» not only provided him with housing, but also helped him adapt to the new realities of Germany and Greifswald.
They helped Denis search for a suitable job in Greifswald, they wrote a letter of motivation with him, and sent it to HanseYachts. After a couple of weeks, Denis was invited for an interview and after that they immediately offered him a position.
But Denis was only first able to start work after 2 months. All this time, he had had to wait for the contract to be drawn up and the Ausländebehörde (foreigners office) to give him a work permit. In June, Denis finally received a contract for one year.
Back in Kharkiv, Denis worked as an operator of machine tools with numerical control and studied in parallel at the university as a locksmith. Now at HanseYachts, Denis is engaged in fitting and equipping the yachts manufactured by the company. Denis still only knows German at a basic level, therefore, at work, he communicates in a mix of German, Polish, Ukrainian and pantomime.
Now, Denis is pleased that he was able to find a job at all, even without sufficient knowledge of the German language. His salary is enough to enable him to live independently in Greifswald, but it also helps that people have been renting him a room for a nominal price.
Reznikov really wants to return to Ukraine, but for now he has made the decision that he will remain here until such time as he can safely return home. At first glance, the large number of refugees arriving in Germany would help solve one of the country’s most glaring problems – a labor shortage.
According to research by the Institute of Economics (IE), the working age population in Germany will shrink from the current 53.1 million to 50.1 million in 2035, due to the transition of the Baby Boomer generation into retirement.
Therefore, according to IE expert, Holger Schaefer, a net annual increase in employment of 400,000 workers is needed to mitigate the forecasted decline. Given that more than a million people emigrate to Germany each year, the number of immigrants needed will slowly rise to about 1.5 million per year.
But in practice, the employment of Ukrainians is somewhat more difficult. Most Ukrainian refugees do not know German and not all employers are willing to employ a person without knowledge of the language. Therefore, the first step for anyone to get a job in Germany – is to start learning the language. The Federal Office for Migration and Refugees (Bamf) shared that, as of September 2022, 100,000 Ukrainian refugees have already been attending language courses, which is the largest share of language course participants from any one country. Immigrants in German language classes from other countries represent roughly 90,000 people total.
But the number of Ukrainian German-learners has likely not yet hit its highest point. According to the latest information, more than a million Ukrainians have arrived in Germany, so the government has planned to close the sign ups only first at the end of the year to allow the maximum number of Ukrainians to attend.
Despite the difficulties of the war, seeking refuge, and finding it in a foreign country, Ukrainians in Germany such as Denis are content and appreciative of what they have. While he would love to return to Ukraine after the war, for now he is appreciative of the opportunity to work and live a good life in Germany, despite the challenges he has faced.